Traditionell zum Jahresanfang fand die Hauptversammlung der Abteilung Ötlingen statt. Am 25.01.2020 begann Abteilungskommandant Michael Gräßle pünktlich um 19:00 Uhr mit der
Eröffnung. Nach dem gemeinsamen Essen begrüßte er die anwesenden Gäste. Stadtbrandmeister Roland Schultheiß sowie die beiden Stellvertreter Michael Briki und Andreas Bezler. Außerdem begrüßte er den neugewählten Abteilungskommandanten aus Jesingen Sören Schäfer, Andreas Jakob aus Nabern und von der Abteilung Kirchheim Abteilungskommandant Marco Gienger, sowie dessen Stellvertreter Martin Heim. Ebenso begrüßte er die Vertreter der Stadtverwaltung, des Gemeinderates und des Ötlinger Ortschaftsrates.
Mit dem Blick auf die aktuellen Zahlen startete Michael Gräßle den informativen Teil des Abends. Beim Mannschaftstand lässt sich im Vergleich zum Vorjahr keine besondere Veränderung feststellen. Mit einer Person weniger beläuft sich der Mannschaftstand zum Ende des Jahres 2019 auf 53 Kameradinnen und Kameraden in der Einsatzabteilung. Bei der Altersstruktur ist die Abteilung Ötlingen relativ jung und daher gut aufgestellt. Der Altersschwerpunkt liegt im Bereich 18 bis 40 Jahre, während es bei den 41- bis 50-Jährigen leider eine große Lücke zu verzeichnen gibt. Im Bereich ab 51 Jahren stehen dann aber viele erfahrene Kameraden zur Verfügung. Hinsichtlich der Einsatzstatistik gibt es nach dem sprunghaften Anstieg des Vorjahres nochmals einen kleinen Anstieg zu verzeichnen. Mit 66 Einsätzen im Jahr 2019 hatte die Abteilung Ötlingen wieder ein Rekordjahr. Wie auch letztes Jahr lässt sich die hohe Zahl der Einsätze auf die Brandmeldealarmierungen im Stadtgebiet Kirchheim zurückführen. Ein Großteil dieser Einsätze waren glücklicherweise Fehlalarme, die jedoch auch mit in die Einsatzstatistik eingerechnet werden. Trotz der hohen Fehlalarm-Quote ist es umso wichtiger, dass die Feuerwehr bei jedem dieser Alarme ausrückt und immer von einem realen Brandeinsatz ausgeht.
Daher zeigte sich am 20. Januar 2019, wie wichtig es ist, jeden Alarm ernst zu nehmen. Einsatzziel war hier das Krankenhaus Kirchheim mit dem Einsatzstichwort ausgelöste Brandmeldeanlage. Noch auf der Anfahrt wurde bestätigt, dass die Brandmeldeanlage wegen einem echten Zimmerbrand ausgelöst hatte. Durch diese neue Einsatzlage wurde daraufhin umgehend Alarm für die Gesamtfeuerwehr Kirchheim ausgelöst. Des Weiteren wurden die umliegenden Feuerwehren mit Sonderfahrzeugen sowie das DRK mit großer Mannschaftsstärke alarmiert. In der psychiatrischen Abteilung kam es zu einen Zimmerbrand, bei dem leider ein Todesopfer zu beklagen war. Hier zeigte sich, wie gut die Zusammenarbeit innerhalb des Landkreises funktioniert. Binnen kürzester Zeit standen eine Vielzahl von Fahrzeuge mit hoher Mannschaftsstärke vor dem Krankenhaus bereit, um sich auf das Schlimmste vorzubereiten. Glücklicherweise konnte der Brand schnell gelöscht werden, bevor noch größerer Schaden entstand.
In diesem einsatzreichen Jahr kamen noch viele weitere Situationen hinzu, bei denen durch schnelles Reagieren Schlimmeres verhindert werden konnte. Dank der Verbreitung vieler Heimrauchmelder wurden Bewohner oder Nachbarn frühzeitig informiert und konnten die Feuerwehr rufen. Als in einem Fall die Bewohner selbst im Urlaub waren, konnte die Meldekette dank aufmerksamer Nachbarn erfüllt werden.
Abteilungskommandant Michael Gräßle lobte im weiteren Teil seines Rückblickes die Ausbilder für ihre hervorragende Arbeit im Jahr 2019. Neben den elf regulären feuerwehrtechnischen Übungen, wurden Übungseinheiten in der Atemschutzausbildung, Maschinistenübungen, Unterführerübungen und Gemeinschaftsübungen mit der Abteilung Stadtmitte durchgeführt. Zusätzlich wurde mit Kindern aus der Grundschule Brandschutzerziehung durchgeführt. Dank der intensiven Ausbildung innerhalb der Abteilung konnten einige Kameraden Lehrgänge absolvieren. Darunter Truppmann, Atemschutz, Funker, Truppführer und Zugführer. Ebenfalls erfreut sich die Abteilung an einer regen Teilnahme beim Brandübungscontainer in Kirchheim. Wie jedes Jahr, endete der Rückblick des Abteilungskommandanten mit einem Blick auf die kameradschaftlichen Aktivitäten der Wehr. Neben der Organisation und Abhaltung von der üblichen Sonnwendfeier und dem 50-jährigen Drehleiterjubiläum hat die Abteilung auch Ausflüge, Stammtische und Festbesuche bei anderen
Feuerwehren absolviert.
Jugendleiter Timo Schnepple begann seinen Bericht mit dem aktuellen Mannschaftsstand. Die 17 Jugendlichen der Jugendfeuerwehr Ötlingen teilen sich in 4 Mädchen und 13 Jungen auf. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Jugendlicher weniger. Die Mannschaft absolvierte 2019 17 feuerwehrtechnische Übungen, die zum Großteil auf den in 2018 erlernten Grundlagen aufbauten. Neben den Übungsdiensten stand die Teilnahme an verschiedenen Wettkämpfen auf dem Programm. Ein weiterer Bestandteil der Jugendfeuerwehr waren kameradschaftliche Aktivitäten, wie zum Beispiel die Maiwanderung, das Hüttenwochenende oder die Gesamtfeuerwehrhauptübung. Zudem unterstützte die Jugendabteilung unsere aktive Wehr tatkräftig bei unseren Festen. Zum Abschluss gab Timo Schnepple einen Ausblick auf das kommende Jahr und bedankte sich bei seinem Ausbilderteam.
Hermann Kik, Leiter der Alterswehr berichtete von einem ereignisreichen Jahr. Mit Ausflügen, Stammtischen und Feiern war auch für die 10 Feuerwehrsenioren einiges geboten. Ein Ausblick mit den geplanten Aktivitäten bereitete den Senioren Freude auf das nächste Jahr.
In seiner Danksagung ging Stadtbrandmeister Roland Schultheiß auf die Aktivitäten ein und bedankte sich bei der gesamten Abteilung für ihr geleistetes Engagement. Im Zuge dessen kam er auch nochmals auf die hohen Einsatzzahlen zu sprechen und lobte die hohe Einsatzbereitschaft der Einsatzkräfte. Weiterhin kam er auf die Beschaffung des neuen Löschfahrzeuges LF10 zu sprechen, das voraussichtlich dieses Jahr bestellt werden kann. Die Chance auf eine Bewilligung des Zuschusses aus dem Landkreis würde sehr gut stehen. Ebenso läuft parallel der Antrag zur Umstellung des Digitalfunks für die Gesamtfeuerwehr Kirchheim. Eine komplette Umstellung auf Digitalfunk könnte die Alarmierungszeit um 45 bis 60 Sekunden verkürzen, was im Ernstfall immense positive Auswirkungen haben kann. Zukünftig wird auch die Hygiene bei der Feuerwehr eine größere Rolle einnehmen. Beispielsweise sollte kontaminierte Einsatzkleidung noch an der Einsatzstelle gewechselt werden können. Ein sogenanntes „Hygiene-Board“ soll standardmäßig auf jedem Löschfahrzeug vorhanden sein.
Bei den anstehenden Wahlen wurde Thomas Koch als Kassier wiedergewählt. Ebenso wurden Michael Spieth und Dieter Götz als Kassenprüfer im Amt bestätigt. Abteilungskommandant Gräßle konnte im Anschluss folgende Beförderungen und Ehrungen vornehmen:
Zum Feuerwehrmann befördert wurden Fabian Diez und Patrick Trinkner. Zum Oberfeuerwehrmann Marcel Weber und zum Oberlöschmeister Christian Schweizer. Nach dem erfolgreichem absolvieren des Zugführerlehrganges konnte Dirk Wildhirt zum Brandmeister befördert werden. Für das 15-jährige Dienstjubiläum konnte Andreas Fischer und Jeannette Wegendt geehrt werden. Michael Krämer konnte sein 25-jähriges Dienstjubiläum und Walter Autenrieth sein 40-jähriges Dienstjubiläum feiern. Für 70 Jahre Feuerwehr wurden Karl Martin und Erich Höger geehrt. Fabian Diez und Patrick Trinkner wurden im Anschluss noch offiziell in die aktive Wehr übernommen. Michael Gräßle schloss die Hauptversammlung 2020 mit einem Ausblick auf die kommenden Aktivitäten ab.