In den vergangenen Monaten April, Mai und Juni fand bei der Abteilung Stadtmitte je ein zweitägiger Atemschutzworkshop statt. Organisiert und ausgearbeitet wurde dieser Workshop von den Atemschutzausbildern der Feuerwehr Kirchheim. Über drei Workshops verteilt wurden so insgesamt 42 Atemschutzgeräteträger bei Sommerlichen Temperaturen fortgebildet.
Ziel des Workshops war es, das Wissen, die Routine sowie die Teamarbeit, welche in den zwei Jahren Corona Pandemie etwas gelitten hatte, wieder aufzufrischen und neu zu beleben.
Nach einem kurzen organisatorischen Teil begann der Workshop für die je 14 Kameradinnen und Kameraden um 18:30 Uhr im kleinen Schulungsraum der Feuerwache, mit einem knapp 3-stündigen theoretischen Teil.
In diesem theoretischen Teil galt es in Kleingruppen, vier Themenbereiche auszuarbeiten und anschließend den restlichen Teilnehmern näherzubringen. Die vier Bereiche gliederten sich wie folgt: Türöffnung und mobiler Rauchverschluss, Schlauchmanagement, Vorgehen im Brandraum sowie der Atemschutznotfall. Um die Theorie nicht zu trocken zu gestalten ,wurden die Vorstellungen offen gestaltet, so entstand zu den Themengebieten eine interessante und lebendige Diskussion. Ebenso kamen neue Ideen zustande, wie man zukünftige Ausbildungsveranstaltungen und Fortbildungen noch interessanter gestalten kann.Alle Themen wurden unter Zugrundelegung der „Standardeinsatzregel Löscheinsatz“ ausgearbeitet.
„Die Standardeinsatzregeln sind standardisierte Handlungsanweisungen, die es ermöglichen sollen, insbesondere Routinehandlungen einheitlich auszubilden, zu trainieren und im Einsatz anzuwenden. Dies führt letztendlich zu einer Optimierung der Einsatzabläufe und schafft für die Einsatzkräfte eine nicht zu unterschätzende Handlungssicherheit, welche sich u. a. stressreduzierend auswirkt.“
Im anschließenden praktischen Teil in der Fahrzeughalle ging es um die Ausrüstung der einzelnen Trupps sowie das richtige Ausrüsten der Trupps auf der Anfahrt zur Einsatzstelle. Hierzu wurde sich mehrfach im Fahrzeug mit Pressluftatmer ausgerüstet, anfangs langsam und gegen später sogar mit Zeitdruck.
Am Samstagmorgen traf man sich um 08:00 Uhr in der Feuerwache für den größtenteils praktischen Teil. Dieser Tag wurde in Form von Stationsausbildungen in zwei Gruppen zu je 7 Personen durchgeführt.
Die erste Station behandelte die vorgehensweiße nach der Standardeinsatzregel Löscheinsatz. Hierzu wurden mehrere Brandeinsatzszenarien mit Rauch simuliert, um die Teilnehmer vor möglichst realitätsnahe Herausforderungen zu stellen. Dieser Themenblock beinhaltete das gewaltsame öffnen von Türen mit Hebel- und Brechwerkzeug sowie der neu angeschafften Einmann-Türramme. Weitere beinhaltete Themen waren, die korrekte Schlauchverlegung vor- und im Gebäude, der mobile Rauchverschluss sowie das Vorgehen mit dem 30m C-Schlauchpaket.
Die zweite Station bezog sich auf das Vorgehen in verrauchten Bereichen sowie das Absuchen von verrauchten Räumen und Gebäuden. Hierzu wurden verschiedene Einsatzszenarien in der Atemschutzübungsstrecke simuliert, bei der die Trupps unter Nullsichtbedingungen vermisste Personen bzw. Dummys auffinden und retten mussten. Das Vorgehen „mit“ und „ohne“ Wärmebildkamera wurde hierbei ebenfalls beübt.
Die dritte Station behandelte das Thema Atemschutznotfall. Ein Atemschutznotfall ist ein Ereignis im Atemschutzeinsatz, welches die Tätigkeit des eingesetzten Atemschutztrupps teilweise oder ganz einschränkt, eine Gefahr für Leib und Leben darstellt oder zu einem Atemschutzunfall führen kann. Zu Beginn ging es um das richtige absetzen einer Notfallmeldung MAYDAY, diese aktiviert im Ernstfall den Sicherheitstrupp, welcher dem verunfallten Trupp zur Hilfe eilt. Im Anschluss wurden das wechseln der Atemluftversorgung bei Tageslicht und bei Nullsichtbedingungen geübt. Ebenso wurden mehrere Einsatzszenarien mit einem verunfallten Atemschutzgeräteträger dargestellt. Hier ging es um die Handgriffe, welche nötig sind, einen verunfallten Kameraden aus dem Gefahrenbereich zu schaffen.
Als krönender Abschluss wurden zwei Abschlussübungen (Einsatzübungen) dargestellt, bei der jede der beiden Gruppen ein Brandszenario mit vermissten Personen bewältigen musste.
Im Anschluss galt es noch alles wieder aufzuräumen und die Fahrzeuge zu bestücken.
Abschließendes Resümee: Ein super Workshop, der von allen sehr gut auf und angenommen wurde. Das Feedback war sehr positiv und alle Teilnehmer lobten die Ausarbeitung sowie den größtenteils praktischen Teil des Workshops.