Traditionell zum Jahresbeginn fand am 25.01.2025 die Hauptversammlung der Abteilung Ötlingen statt. Mit der Begrüßung der anwesenden Gäste eröffnete Abteilungskommandant Philipp Krohm die Versammlung in der Eduard-Mörike-Halle. Darunter waren die Bürgermeisterin Frau Kullen und von der Abt. Bürgerdienste, Sicherheit und Ordnung Janina Buß
Aus dem Gemeinde- und Ortschaftsrat begrüßte er Dr. Antonia Coppin-Renz, Marc Eisenmann, Timo Just, Petra Auer, Monika Barner, Susanne Diez, Larissa Hägele, Maike Heckel, Stefanie Hiller-Daginnus, Vanessa Jorgusen, Michael Krämer, Fabian Schick, Gabriele Adam, Lennox Grözinger und Daniela Senn.
Von der Feuerwehr begrüßte Philipp Krohm den Stadtbrandmeister Michael Briki, sowie seine Stellvertreter Andreas Betzler und Michael Griniger. Von den Abteilungen die Abteilungskommandanten aus der Stadtmitte Martin Heim, aus Jesingen Sören Schäfer, aus Lindorf Thomas Daginnus und aus Nabern Markus Helfert.
Nach dem traditionellen gemeinsamen Essen startete Philipp Krohm mit seinem Jahresbericht. Darin sprach er zunächst den unverändert desolaten Zustand des Feuerwehrmagazines in Ötlingen an. Von fehlender Geschlechtertrennung, über die fehlende schwarz-weiß Trennung mit den damit verbundenen gesundheitlichen Risiken bis hin zu akutem Platzmangel, der neuen Mitgliedern keine eigenen Spinde ermöglicht und die Lagerung der Gerätschaften erschwert. Ebenso betrifft das Platzproblem den Fuhrpark. Denn im vergangenen Jahr haben die Kameradinnen und Kameraden in insgesamt 300 Arbeitsstunden 4 Tonnen Bausschutt bewegt, 2 Rolltore eingebaut, neue elektrische Leitungen verlegt, Lampen und Steckdosen montiert, neue Treppenstufen betoniert und viele weitere Dinge erledigt, damit das MTW in einer benachbarten Scheune stehen kann, um Platz für das neue LF10 zu schaffen. Auch wenn sie sehr stolz auf all die Arbeit und Zeit sind, die sie für ihr Magazin investiert haben, stellt die Scheune als Unterbringung des Feuerwehrfahrzeugs keine Dauerlösung dar. Die Tatsache, dass die Scheune nicht beheizbar ist, war vor allem in den Wintermonaten ein großes Problem. Die Hoffnung liegt somit auf der Bedarfsplanung, welche im Februar 2025 vorgestellt werden soll, um erste Schritte in Richtung eines zukunftsfähigen und sicheren Feuerwehrmagazin zu weisen.
Einen weiteren Modernisierungsschritt ist die Abteilung im Dezember mit der Indienststellung des neuen LF10 im Dezember gegangen. Schon im November wurde das Fahrzeug nach einer mehrjährigen Beschaffungsphase bei der Firma Lentner abgeholt. Es ersetzt das über 30 Jahre alte Löschgruppenfahrzeug 8/6. Bis zur offiziellen Indienststellung absolvieren alle Kameradinnen und Kameraden Übungen und Einweisungen, damit das Fahrzeug am 16. Dezember sicher in den Einsatzdienst integriert werden konnte.
Ein weiteres Jahreshighlight war die Abnahme des Leistungsabzeichens in Bronze. Alle drei gemischten Gruppe aus Kameradinnen und Kameraden der Abt. Ötlingen und der Abt. Stadtmitte unter der Führung von Dirk Wildhirt und Max Real konnten die Prüfung des Abzeichens erfolgreich ablegen. Für das laufende Jahr sind weitere Abnahmen vorgesehen.
Zum 31.12.2024 sind insgesamt 76 Angehörige in der Abteilung Ötlingen, 54 in der Einsatzabteilung, davon 45 männliche, 9 weibliche Angehörige, 14 Angehörige in der JFW, 12 Jungs und 2 Mädchen und 14 ältere Herren in der Altersfeuerwehr, die durch Ihre Anwesenheit bei der Feuerwehr diese immer wieder zu einer ganz besonderen Mannschaft machen. Ein weiteres Mitglied, welches bei sämtlichen Festen unterstützt oder bei längeren Einsätzen für das leibliche Wohl der Ötlinger Kameradinnen und Kameraden sorgt, ist der Fachberater für Kulturelles. Aus der Jugendfeuerwehr konnten wir 3 Mitglieder in die Einsatzabteilung übernehmen. Die Jugendfeuerwehr hat sich ebenso wieder mit neunen Mitgliedern verstärken können. Aktuell verfügt die Abt. Ötlingen über 5 Zugführer, 5 Gruppenführer, 38 Atemschutzgeräteträger und 25 Mannschaftsmitglieder die einen LKW fahren dürfen. Das aktuelle Durchschnittsalter beträgt 36 Jahre und damit ist die Abteilung Ötlingen für die Zukunft bestens aufgestellt.
Im Berichtsjahr vom 01.01-31.12.2024 wurde die Abteilung zu 72 Einsätzen gerufen. 47 Brandeinsätze, 20 technische Hilfeleistungen wie Verkehrsunfälle, Ölspuren, Wasserschäden, Personenrettung und Tierrettung, zu einem Gaseinsatz und zu 4 Sonstigen Einsätzen wie Wachbesetzung was eine Gesamteinsatzzeit von 1308 Stunden macht. Tagsüber zwischen 6 und 18 Uhr kommt die Abteilung dabei auf circa 820 Einsatzstunden. Im Zuge dessen bedankt sich Abteilungskommandant Philipp Krohm bei allen Arbeitgebern und besonders bei allen Selbstständigen für die Bereitschaft, ihr Arbeit liegen zu lassen.
Die folgenden Einsätze waren im einsatzreichen Jahr 2024 besonders erwähnenswert.
Am frühen Sonntagmorgen den 10.03. kam es zu einen schadensträchtigen Verkehrsunfall in der Haldenstraße. Gegen 5.45 Uhr befuhr der PKW-lenker die Haldenstraße in Fahrtrichtung Isolde-Kurz-Straße und kam durch nicht angepasster Geschwindigkeit nach links von der Fahrbahn ab. Hierbei schanzte er über den Bordstein in den Grünstreifen und prallte gegen eine Info-Tafel, eine Straßenlaterne und eine Trafostation, welche erheblich beschädigt wurde. Hierdurch resultierte ein großflächiger Stromausfall in Ötlingen und zu Teilen in Kirchheim. Bis zum Eintreffen der Feuerwehr, konnte sich der PKW-fahrer selber befreien. Durch die Feuerwehr wurde der Brandschutz sicher gestellt, auslaufende Betriebsmittel aufgenommen und die Einsatzstelle abgesichert. Der Schaden am Stromverteilerkasten an dem neuwertigen PKW´s belaufen sich auf 200.000 Euro.
Vom 01. Juni auf den 02. Juni 2024 kam es aufgrund eines Starkregenereignisses zu einem signifikanten Anstieg des Wasserstands der Lauter. Der Pegel erreichte Nachts um 3:00 Uhr eine Höhe von 2,26 m, was einem 20-jährigen Hochwasserstand entspricht. Dieser Anstieg führte zu erheblichen Überschwemmungen in den umliegenden Gebieten. Insgesamt wurde Ötlingen zu 9 Einsätzen alarmiert, die hauptsächlich durch den Ausfall der Hebeanlagen im Keller verursacht wurden.
Am 30.08.2024 kam es in den Morgenstunden gegen 04:20 Uhr zu einem Brand auf einem Recyclingplatz im Gewann Egert.
Da der Flammenschein auf der Anfahrt schon sichtbar war, wurde die Gesamtfeuerwehr Kirchheim sowie je ein Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr Wendlingen und Wernau zur Überlandhilfe alarmiert, um einen Zeitpuffer für die Löschwasserversorgung zu schaffen. Da die Löschwasserversorgung mittels Schläuche aus dem Bereich Tobel über die Notzinger Steige aufgebaut werden muss, stellt dies eine Herausforderung für die Helfer dar. Die die Kameraden aber durch vorherige Übungen und Begehungen super und zeitnah gemeistert haben. Gebrannt hatte eine Siebanlage, zwei Förderbänder und mehrere Tonnen an Holz. Neben der Brandbekämpfung wurde eine Riegelstellung zum Wohnhaus aufgebaut und die Einsatzstelle ausgeleuchtet. Der Einsatz dauerte über 7 Stunden. Die Drohnengruppe aus der Abteilung Nabern die ebenfalls vor Ort war lieferte hier wertvolle Bilder für einen Gesamtüberblick der unübersichtlichen Einsatzstelle. Bei der Nachkontrolle der Einsatzstelle, mussten die Ötlinger Kameraden nochmal tätig werden und kleiner Glutnester ablöschen.
Im Jahr 2024 hielt die Abteilung Ötlingen 16 Zugübungen, 8 Gesamtübungen, 2 Maschinistenübungen, 4 Unterführersitzungen, 3 Atemschutzübungen wovon 1 Übung als Leistungsübung im Festoturm stattgefunden hat, 1 Ausbildersitzung, 7 Ausschusssitzungen 2 Übungen mit der Abt. Stadtmitte und Nabern durchgeführt und eine Hauptübung ab. Um das neue LF10 schnellstmöglich in Einsatz zu bekommen, wurden vom 11.11. – 03.12.24 annähernd Täglich Übungen in verschiedenen Modulen durchgeführt. An der Atemschutzgeräteträger Weiterbildung im Brandübungscontainer der ENBW konnten 8 Mannschaftsmitglieder teilnehmen.
Michelle Weiß, Nadine Aldinger, Lars Eppinger und Lennox Grötzinger konnte im Frühjahr die Grundausbildung zum Truppmann Teil 1 mit Sprechfunker erfolgreich abschließen.
Ende des Jahres konnten Michelle Weiß, Nadine Aldinger, Lennox Grötzinger und Mark Zauner die Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger erfolgreich abschließen.
Nico Barner konnte erfolgreich den Jugendgruppenleiterlehrgang ablegen.
Durch den erfolgreichen Abschluss des Gruppenführerlehrgang an der LSF in Bruchsal konnten wir mit Jan Engelking eine weitere Führungskraft dazugewinnen.
Ebenso konnte Markus Hägele über die Werksfeuerwehr Bosch an der LFS den Gruppenführer erfolgreich ablegen.
Jugendwart Daniel Diez begann seinen Bericht mit einem Rückblick auf die durchgeführten Übungen. Die 17 feuerwehrtechnischen Übungen gliedern sich in Löschangriff, Technische Hilfeleistung, Erste Hilfe und Sprechfunk. Außerdem unternahm die Jugendfeuerwehr diverse kameradschaftlichen Aktivitäten, um den Zusammenhalt zu stärken. Die Jugendabteilung unterstützte die aktive Wehr tatkräftig bei deren Festen. Abschließend gab Daniel Diez einen Ausblick auf das kommende Jahr und bedankte sich beim Ausbilderteam.
Der stellvertretende Leiter der Alterswehr Michael Spieth berichtete von einem ereignisreichen Jahr. Mit diversen Ausflügen, Stammtischen und Feiern wurde den Feuerwehrsenioren ein buntes Programm geboten. Eine Vorschau mit den geplanten Aktivitäten machte den Senioren Lust auf das kommende Jahr.
Bürgermeisterin Christine Kullen hebt die hohe Zahl an Einsätzen der Feuerwehr Abteilung Ötlingen hervor und betont die Unverzichtbarkeit der Kameraden für die gesamte Feuerwehr. Sie spielt eine zentrale Rolle und trägt maßgeblich zur Sicherheit und Gemeinschaft bei.
Ein weiteres Anliegen ist der Zustand des Feuerwehrmagazins. Frau Kullen verweist auf den Feuerwehrbedarfsplan, der konkrete Vorschläge für den Umgang mit der „prekären“ Gebäudesituation liefern wird, um die Infrastruktur zu verbessern.
Neben den Einsätzen stärkt die Abteilung auch die Dorfgemeinschaft. Frau Kullen bedankt sich ausdrücklich bei den Kameraden, deren Familien und Arbeitgebern für ihre Unterstützung, die das Ehrenamt erst möglich machen.
Stadtbrandmeister Michael Briki betont die enorme Relevanz der Feuerwehr Abteilung für den Ortsteil und die Gesamtfeuerwehr. Ihre Funktionalität und Schlagkraft sind entscheidend für die Sicherheit der Region. Besonders hervorzuheben ist, dass sich die Abteilung insbesondere tagsüber auf eine hohe Verfügbarkeit verlassen kann, was die Effektivität der Einsätze stärkt.
Ein zentrales Thema ist die Notwendigkeit, die Beschaffungspolitik der Feuerwehr neu zu bewerten. Angesichts zukünftiger Herausforderungen muss die Feuerwehr mit hochwertiger Ausstattung ausgestattet werden, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden.
Ein weiteres Anliegen von Michael Briki ist die Unterstützung politischer Maßnahmen für traumatisierte Einsatzkräfte, die bei den jüngsten Anschlägen im Einsatz waren. Die Förderung der mentalen Gesundheit der Kameraden liegt ihm besonders am Herzen.
Zum Abschluss blickt Michael Briki auf die kommenden Jubiläen der Abteilungen und drückt seinen Dank für die gute Zusammenarbeit mit der Führung und der gesamten Abteilung aus. Er bekundet seine vollste Unterstützung für die Abteilung Ötlingen und betont die Bedeutung des kameradschaftlichen Zusammenhalts.
Der stellvertretende Ortsvorsteher Marc Eisenmann hebt die Aufgaben der Gemeinden laut § 3 des Feuerwehrgesetzes hervor und betont die Bedeutung der Unterstützung für die Feuerwehr. Mit dem LF10 wurde ein wichtiger Ausrüstungs-Meilenstein erreicht, der die Einsatzfähigkeit der Abteilung stärkt.
Herr EIsenmann dankt der Abteilung für ihre Eigenleistung beim Scheunenausbau und versichert die Unterstützung des Ortschaftsrats und des Ortsvorstehers für die weitere Bearbeitung der örtlichen Gegebenheiten.
Anschließend konnte Abteilungskommandant Krohm folgende Beförderungen und Ehrungen vornehmen:
Zum Feuerwehrmann auf Probe wird Jens Katzer befördert.
Zum Feuerwehrfrau und -mann werden Nadine Aldinger, Michelle Weiß, Lars Eppinger und Lennox Grötzinger befördert.
Für sein 40-jähriges Dienstjubiläum werden Klaus Renz und Rainer Diez geehrt. Diese wurden mit einer Laudatio geehrt.
Thomas Koch und Jeanette Wegendt gaben ihre Verantwortungen als Kassierer und Schriftführerin ab. Abteilungskommandant Philipp Krohm sprach den beiden Kameraden seinen Dank für die jahrelange, gemeinsame und vertrauensvolle Arbeit aus. Das Amt des Kassiers wird von Stefan Gaarz und das Amt des Schriftführers von Mark Zauner übernommen.
Außerdem Dankte Philipp Krohm Dirk Wildhirt und Arvid Wegendt für ihre intensive Arbeit am Beschaffungsprozess des neuen Löschfahrzeuges.
Philipp Krohm schloss die Abteilungshauptversammlung mit einem Ausblick auf die anstehenden Aktivitäten des kommenden Jahres.